Côte du Rhône

Die über 800 Kilometer lange Rhône zählt neben Donau, Douro, Loire und Rhein zu den bedeutendsten Weinflüssen der Welt. Da der gallische Stamm der Allobroger nachweislich schon vor Christi Geburt Weinbau an der Rhône betrieben hat, ist die Côte du Rhône nachweislich eines der ältesten Weinbaugebiete Frankreichs. Um 100 nach Christus führten die Römer dann den großflächigen Weinbau ein und im 14. Jahrhundert förderten und entwickelten die in Avignon ansässigen Päpste den Weinbau weiter, so dass der Rhônewein im Mittelalter ein sehr hohes Ansehen genoss. Gebremst wurde der Aufstieg der Rhôneweine lange Zeit durch das mächtige Herzogtum Burgund, das die Rhône-Weinen mit hohen Zöllen belegte, um sich vor unliebsamer Konkurrenz  zu schützen. Heute ist die Côte du Rhône mit ca. 50.000 ha Rebfläche der zweitgrößte französische Erzeuger von AOC Weinen nach Bordeaux.
 
Das Weinbaugebiet erstreckt sich über eine Strecke von fast 200 km von der Stadt Vienne im Norden bis zur Stadt Avignon im Süden. In dem von Vienne bis Valence liegenden Bereich der „nördlichen Rhone“ herrscht ein kontinentales Klima in dem vorwiegend  elegante, tanninreiche, komplexe Rotweine aus der Rebsorte Syrah gekeltert werden, in dem von Montélimar bis Avignon reichenden Bereich der „südlichen Rhône“  herrscht ein deutlich wärmeres mediterranes Klima in dem aber auch der kalte Nordwind Mistral  für genügend Abkühlung sorgt. Hier dominiert die wärmeliebende Rebsorte Grenache, die zusammen mit den weiteren Rebsorten Syrah, Cinsault und Mourvedre  vorwiegend zu kräftigen, alkoholreichen Cuvées ausgebaut wird. Das besondere Klima, die kargen Böden, die teilweise uralten Rebstöcke und nicht zuletzt die äußerst strengen AOC-Richtlinien bergen ein riesiges Potenzial für die Erzeugung von Spitzenweinen.